Auftragshoch im Sturmtief
Es herrschte eine : Trams und Busse rund um Altstetten, Albisrieden und den Käferberg standen still, Strassen waren teils unbefahrbar, Hausfassaden verwüstet. Verursacht nicht etwa durch Schneemassen, sondern durch ein starkes Unwetter in der Nacht. Bäume, Autos, Hausfassaden oder Fenster – nichts entkam den starken Windböen. Am Nachmittag des Folgetages wurde klar: Der alte Schreiner48 Tagesrekord von Ende Juni mit knapp 200 Aufträgen wurde geknackt.
Ruhe und Übersicht bewahren
Mit 27 Tagesnotfällen und 15 dringenden Notfällen hatte das Schreiner 48er-Team einen riesigen Berg Arbeit vor sich. «Solche plötzlich auftretenden Ausnahmesituationen können wir nur stemmen, wenn alle am gleichen Strick ziehen», erzählt Fabian Bucher, Teamleiter Züri. In seiner neunjährigen Zeit als 48er hat er nichts Vergleichbares erlebt. Sein Job: Übersicht, Gelassenheit und die Nerven behalten und das bei einem pausenlos klingelnden Mobiltelefon – keine einfache Aufgabe.
Ein Grossteil des Teams war mit dem ursprünglichen Tagesablauf beschäftigt. Zum Glück fiel bei einem Kundenschreiner das Nachmittagsprogramm weg und aus dem Aargau, der Werkstatt und der Academy gab es Unterstützung – bei dieser Anzahl und den ungewöhnlichen Reparaturen war jede helfende Hand gefragt.
Eine Woche Arbeit – aber noch nicht fertig
Es blieb natürlich nicht beim eintägigen Kraftakt: Die ganze Woche beschäftigten sich die Kundenschreiner mit dem Abarbeiten der eingegangenen Aufträge – geschlossen hat das Team auch samstags noch einige wichtige Aufträge abgewickelt. Zusammengekommen sind beinahe 1000 Aufträge in einer Woche und viele bleibende Erinnerungen. «Bei einer Liegenschaft hatte der Wind die Fensterbank aus dem 6. Stock mitgerissen, über die Strasse geschleudert und bei den Fenstern im 4. Stock des gegenüberliegenden Gebäudes zu einem Totalschaden geführt. Zum Glück gab es keine Verletzten!»
Erbarmungsloser Wind, Hagel und Regen
Die dringenden Aufträge waren unterschiedlich, doch kamen alle Anfragen aus den Umkreisen 8047, 8048 sowie den Kreisen 4 und 5. Unzählige umgestürzte Bäume hatten Scheiben eingeschlagen, Dachteile wurden beschädigt oder gar komplett mitgerissen. Fenster oder Balkontüren waren teilweise so stark eingedrückt, dass man beinahe einen rabiaten Einbruch vermuten konnte. Die Windkraft machte auch vor Neubauten nicht Halt: Bei einer Überbauung hielt die Dreifach-Verglasung dem Druck nicht stand und zerbarst in kleinste Scherben. Was der Wind unberührt liess, zerstörte die Hagelfront.
Eine pure Ausnahmesituation für alle – das MacGyver-Gen der Schreiner war gefragt wie selten. Am Albisriederplatz traf es eine Apotheke: Kellerfenster zerstört, Keller geflutet. Schreiner48 war in diesem Fall vor dem Auspumpen vor Ort, unser Kundenschreiner stand knöcheltief im Wasser. Das erleichterte die Aufgabe natürlich nicht: «Manchmal sind wir von Schreiner48 schneller als die Feuerwehr. Dann ersetzen wir mit einer flinken Lösung in dieser prekären Situation das Fensterglas.»
Schreiner48 schaut schon wieder voraus
Nach dem geleisteten Rekord wird aber nicht nur gejubelt – das Unternehmen macht sich auch über Optimierungen in der Ablaufplanung Gedanken. Der Teamleiter Züri dazu: «Ich dachte mir bereits um 4 Uhr morgens: Das wird ein happiger Tag. Bis 11 Uhr war ich zuversichtlich, dass das Normalprogramm nicht gestoppt werden müsste. Aber spätestens am Mittag wurde das volle Ausmass ersichtlich und wir steckten bereits mittendrin.» Klar: Vollständig vorbereiten kann man sich auf solche Vorfälle nicht. Aber damit die Planung reibungsloser abläuft, macht sich Fabian Bucher Gedanken über ein Alarmsystem – fast so wie bei der Feuerwehr.
Langweilig ist es dem 48er-Team nie – möchtest auch du Teil dieser eingeschworenen Truppe werden? Dann schau dich