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Daraus wird ein Tisch?

Markus Walser beim Vermessen.

Zinken von Hand

Erster Eindruck vom Endresultat

Hier sieht man optimal, wie die Maserung von der Schublade nicht unterbrochen wird.

Der fertige Tisch mit dazu passenden Hockern.

9.3.2020

Made by Markus Walser: Aus Kuhstallboden wird Frattini-Tisch

Aus einem 100-jährigen Kuhstallboden hat der Schreiner48-Chef einen italienischen Designertisch geschreinert.
Wie bist du zu diesem Projekt gekommen?

Wir sind umgezogen. Leider nicht in das geplante Haus (noch nicht), sondern vorerst in eine Wohnung. Da standen wir aber vor einem Platzproblem, denn unser eigentlicher Esstisch ist viel zu gross. Er ist ja auch für ein Haus gedacht und nicht für eine Wohnung. Nun – ich bin gelernter Möbelschreiner, also dachte ich mir: Ich bau' uns einfach einen Frattini!

Einen Frattini?

Genau. Gianfranco Frattini – ein italienischer Industriedesigner – hat einen Schreibtisch aus Holz gebaut, der lediglich rund 80 Zentimeter tief ist, jedoch etwa 2 Meter lang. Auf der Vorder- und Rückseite sind versteckte Schubladen, die sich in die Leiste des Tischs perfekt eingliedern und dadurch kaum zu sehen sind. So einen habe ich nachgebaut und das sehr detailgetreu. Sogar verdeckte Zinkungen habe ich hergestellt! Und das gefühlt zum ersten Mal seit 30 Jahren. Da haben mir natürlich alle besonders neugierig auf die Finger geschaut, was der Chef da bastelt. (lacht)

Okay, und warum ausgerechnet aus einem Kuhstallboden?

Ein Kollege von mir – derselbe, der mir auch das Holz für die Züri-Tische vermittelt hat – kam vor ein paar Jahren auf mich zu und fragte: «Willst du einen 100-jährigen Kuhstallboden?» Da konnte ich doch nicht Nein sagen! Das fällt mir generell bei Holz schwer – ich bin ein richtiger Holz-Messi. (grinst)

Und wie hast du den sauber gekriegt?

Na, mit der Schleifmaschine. Oder mehreren. Ich habe einige Nägel übersehen und die Maschine(n) ruiniert… 

Wie viel Zeit hast du für den Tisch gebraucht?

Hmm, drei bis vier Samstage? Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, alles möglichst genau nach alter Handwerkskunst herzustellen. Beispielsweise bestehen die Vorderseite der Schubladen aus demselben Holz wie die ganze Tischseite. In anderen Worten: Ich habe aus der Tischseite Holzstücke herausgesägt, die jetzt die Schubladenvorderseite sind. So konnte der Holzlauf perfekt beibehalten werden und die Schubladen integrieren sich nahtlos in den Rest des Holzes. Da durfte ich natürlich keinen Fehler machen, da ich nur einen Versuch hatte.

Auch hab ich die Tischplatte so befestigt, dass sie ohne Einschränkung schwinden und quellen kann. 

Hört sich gut an. Hast du weitere Projekte in der Pipeline?

Ich habe noch eine zum Esstisch passende Bank und einen Hocker aus Kastanienholz gebaut. Und auch sonst fallen mir immer wieder lässige Projekte ein, die ich mit Holz aus meiner Sammlung umsetzen könnte. Mir wird bestimmt nicht langweilig.

 

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